Altersvorsorge
Die Sozialwerke der Schweiz sind eine der grossen Errungenschaften unserer auf Freiheit und Demokratie, aber auch auf gegenseitigem Beistand basierenden Gesellschaft. Unsere zwei Säulen, die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Säule für die berufliche Vorsorge (BVG) sind nicht mehr finanziert; sie bedürfen struktureller Reformen. War es bis anhin so, dass in der AHV ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben bestand, öffnet sich die Schere aufgrund der demographischen Entwicklung mehr und mehr. Immer mehr Rentnern, welche zudem immer älter werden, stehen verhältnismässig immer weniger Arbeitende gegenüber. Die beiden grossen Säulen, AHV und BVG, müssen unbedingt voneinander getrennt strukturell reformiert werden.
Die Stabilisierung der AHV muss über Zusatzeinnahmen erfolgen. Ich befürworte ein gleiches Rentenalter für Männer und Frauen. In einem weiteren Schritt muss das Rentenalter für beide Geschlechter schrittweise auf 67 Jahre erhöht werden. Doch mit der Erhöhung des Rentenalters alleine können wir das Loch in der AHV-Kasse nicht stopfen. Wir werden wohl oder übel ein zusätzliches Mehrwertsteuerprozent dafür einsetzen müssen und somit alle an der Sanierung und Sicherung der AHV beteiligen.
Auch bei der beruflichen Vorsorge besteht Handlungsbedarf. Heute müssen die Pensionskassen zu hohe Renten auszahlen. Die steigende Lebenserwartung und die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation, die in den nächsten Jahren ins Pensionsalter kommt, sowie die tiefen Zinsen haben das System aus dem Gleichgewicht gebracht. Finanziert werden die zu hohen Renten von den aktiven Arbeitenden was nicht fair und falsch ist. Der Umwandlungssatz muss gesenkt werden.
Die Eigenverantwortung und der Konsumverzicht der Bürger ist mit attraktiven Voraussetzungen in der 3. Säule zu goutieren.