«Viele Menschen geraten wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten»: SVP-Politiker aus dem Mittelthurgau machen sich stark für Lohn-Solidarität
Ruedi Zbinden und Manuel Strupler regen die arbeitende Bevölkerung dazu an, einen Teil ihres Lohns spenden. Sie selbst gehen mit gutem Beispiel voran und spenden der Glückskette.
Mit einem Leserbrief wenden sich Ruedi Zbinden und Manuel Strupler an die Öffentlichkeit. Sie haben eine solidarische Forderung, mit der sie andere zum Nachmachen animieren wollen. Diesmal geht es aber nicht etwa um Einkaufsdienst, sondern um Geld. «Viele Menschen werden wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Andere wiederum haben Glück und einen gesicherten Lohn – ich zähle beispielsweise auch zu den Glücklichen», sagt der Bussnanger Gemeindepräsident Ruedi Zbinden.
Die Idee, die daraus entstand, ist folgende: Wer von wirtschaftlichen Einbussen verschont bleibt, soll ein Prozent des Lohnes an die Glückskette spenden. «Aus Dankbarkeit», wie Zbinden betont.
«Wenn das alles ist, was ich gebe in dieser Krise, dann kann ich mich wirklich sehr glücklich schätzen. Deshalb werde ich spenden.»
Auch Manuel Strupler sieht es so. Der SVP-Nationalrat führt in Weinfelden eine Gartenbau-Firma. Wie es in seinem Geschäft Ende Jahr aussieht, vermag er nicht zu sagen. «Vielen geht es ebenso. Einige sind noch stärker betroffen, etwa im Gastgewerbe», sagt Strupler.
Lohnverzicht bringt Gutes
Im Moment lebe man die Solidarität, in dem man sich an die Regeln halte, aber er wolle auch ein Zeichen setzten und sich auch finanziell solidarisch zeigen. «Ich bin auch vom Typ her so, dass ich viel spende und unterstütze. Hier finde ich: Wenn jeder, der kann, auf einen Teil seines Lohns verzichtet, dann kann man zusammen viel Gutes erreichen», sagt Strupler. Die Hilfe vom Staat sei richtig und wichtig, ergänzt Zbinden, aber das reiche nicht für alle.
«Die Solidarität hört für mich beim Lohn nicht auf.»
Ein Prozent würden alle verkraften können, meinen die beiden SVP-Männer. Und schliesslich unterstütze man auch die eigenen Leute, die betroffen sind.
Ein Appell soll es sein. Sie wollen als Beispiele vorangehen und hoffen, dass möglichst viele mitmachen und somit ein Zeichen im Sinne der Solidarität setzen. «Die derzeitige Situation war für viele vor ein paar Wochen noch undenkbar. Jetzt ist ihnen der Boden unter den Füssen weggerissen worden», sagt Ruedi Zbinden.